Mittwoch, 5. August 2015

Der Zweite



Bildquelle

von Leonie Haubrich

Leseprobe
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Die Autorin Leonie Haubrich hat mir das eBook im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zugestellt, vielen Dank dafür!


Inhalt


Ihr Sohn Tim sei gestorben, sagt man Britta kurz nach der Geburt. Nie kommt sie über den Verlust hinweg. Einundzwanzig Jahre später tauchen Hinweise auf, die Brittas größte Sehnsüchte und zugleich ihre tiefsten Ängste wahr werden lassen: Was, wenn Tim gar nicht tot ist? Wenn er lebt und in einer anderen Familie aufgewachsen ist? Britta beginnt zu recherchieren. Bald ahnt sie, dass es nicht nur um ihren Sohn geht, sondern um ein größeres Komplott innerhalb der Ärzteschaft. Säuglinge sind verschwunden, nicht nur ihr eigener Sohn. Nun sieht sie sich Gegnern gegenüber, die vor nichts zurückschrecken, um sie zum Schweigen zu bringen … 
 (Quelle: Amazon)


Meine Meinung


Britta verliert bei der Geburt ihrer Zwillinge eines der Babys, den Jungen Tim. Doch auch 21 Jahre später ist sie nicht über den Verlust hinweg. Ist Tim wirklich tot, oder wurde er ihr weggenommen und ist unter einem anderen Namen aufgewachsen?

Die Geschichte wird in erster Linie aus der Sicht von Britta und ihrer Tochter Jennifer erzählt. Unterbrochen wird die Schilderung durch Briefe, die Britta an ihren (verstorbenen?) Sohn Tim schreibt. Die Autorin Leonie Haubrich beschreibt ihre Figuren auf eine Art, die sie zwar weniger optisch, aber zumindest vom Wesen her sehr plastisch in Erscheinung treten lassen. Britta ist eine zutiefst traumatisierte Frau, die durch den Verlust ihres Babys in jungen Jahren (sie war erst 22) den Anschluss an die „wirkliche Welt“ verloren hat. Sie hat in ihrer Wohnung ein Zimmer für den verstorbenen Sohn eingerichtet, schreibt ihm Briefe, kauft ihm Geschenke und ist immer auf der Suche nach ihm, da sie nicht an seinen Tod glauben will. In dieses Verhalten zieht sie auch ihre Tochter Jennifer, die Zwillingsschwester von Tim hinein. Jennifer fühlt natürlich, dass ihre Mutter immer noch Tim hinterhertrauert, und fühlt sich deswegen ungeliebt. Ich hatte beim Lesen Mitleid mit Britta, aber wirklich mögen konnte ich sie zumindest zu Beginn nicht, sie war mir zu selbstzentriert und merkte nicht, wie sehr sie ihre (lebende) Tochter durch ihre jahrzehntelange Trauer um den (toten) Sohn verletzt. Im Laufe des Buches, als mir ihre innere Zerrissenheit immer deutlicher wurde, habe ich dann aber Frieden mit ihr geschlossen.

Der Schreibstil der Autorin Leonie Haubrich liest sich flüssig und vermag die unheimliche und bedrückte Stimmung der Geschichte sehr gut rüberzubringen. Die Handlung ist fesselnd und regt zum Nachdenken an. Bildet sich Britta alles nur ein, oder ist da tatsächlich eine Verschwörung im Gange, werden neugeborene Babys entführt? Im Laufe der Geschichte wusste ich selbst nicht mehr, was Wahrheit und was Einbildung war, ob mich Britta in ihrem Wahn „angesteckt“ hatte oder ob das Beschriebene wirklich geschah. „Der Zweite“ ist dadurch richtig unheimlich und erschreckend, ohne dass Blut fliesst. So muss ein Psychothriller sein!

Mein Fazit

Sehr emotional und beklemmend – ein Buch, das den Namen „Psychothriller“ wirklich verdient hat. Top-Empfehlung für alle Thriller-Fans, die auch mal ohne Blut zurechtkommen. 





Rezensionsexemplar

 

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