Donnerstag, 19. Oktober 2017

Sie zu strafen und zu richten


Bildquelle

von Luke Delaney
übersetzt durch Ulrike Moreno

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 29.09.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 29.09.2017
  • Verlag : Bastei Lübbe
  • ISBN: 9783404175574
  • Flexibler Einband 640 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Bastei Lübbe Verlag hat mir das eBook im Rahmen einer Lesejury-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Mein bist du
Für immer mein
Wenn ihr schlaft
Sie zu strafen und zu richten



Inhalt


Im Internet tauchen Videos von entführten Menschen auf. Aber sie sind nicht nur Opfer: Alle haben Dreck am Stecken. Ein Rächer wird sie öffentlich richten, das Strafmaß jedoch legen die Zuschauer fest. Ein Klick nur reicht aus, um über Leben und Tod zu entscheiden. DI Sean Corrigan steht unter großem Druck, er muss den Fall schnell lösen. Denn der Rächer wird immer populärer – und Corrigan erkennt, dass er nicht nur einen gefährlichen, sondern auch einen sehr intelligenten Gegner jagt ...
(Quelle: Bastei Lübbe)


Meine Meinung


Ein maskierter Mann entführt Banker, um während einer Life-Übertragung im Internet eine Art Gerichtsverhandlung zu veranstalten und seine Zuschauer darüber abstimmen zu lassen, ob die "Angeklagten" schuldig oder unschuldig seien. Für schuldige Täter gibt es nur eine Strafe: den Tod. Detective Inspector Sean Corrigan und sein Team versuchen den Täter zu finden, bevor er das nächste Mal zuschlägt…

"Sie zu strafen und zu richten" ist bereits der vierte Band um DI Sean Corrigan. Ich kenne die Vorgängerbände nicht, konnte der Hauptgeschichte aber dennoch gut folgen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ich die Figuren besser verstanden, mich besser in sie hätte hineinfühlen können, wenn ich sie schon durch ihre vorherigen Erlebnisse begleitet hätte. Da hat mir zum Verständnis wohl doch etwas Vorwissen gefehlt. Ausserdem gibt es mehrere Anspielungen auf einen früheren Fall, inklusive namentlicher Nennung des Täters, die mir die Lust, die Vorgängerbände auch noch zu lesen, doch etwas gedämpft haben. Ich erachte es daher bei dieser Reihe als sinnvoll, die Bände in Erscheinungsreihenfolge zu lesen.

Die Geschichte wird in der dritten Person aus wechselnder Perspektive erzählt. Meist ist der Ermittler Sean Corrigan im Fokus, teilweise begleitet der Leser aber auch den Täter oder weitere Beteiligte wie beispielsweise den Journalisten Jackson. Sean konnte ich nur sehr schwer einschätzen. Ich fand ihn nicht gerade unsympathisch, aber stellenweise hatte ich doch Mühe, sein Verhalten nachzuvollziehen. Ob das an meinem mangelnden Vorwissen liegt? Mir wurde insbesondere nicht klar, weshalb immer die Rede davon war, dass er sich angeblich so gut in die Köpfe der Verbrecher hineinversetzen könne. Erstens wurde das nicht wirklich gezeigt, und zweitens glänzt er ansonsten durch überragende Empathielosigkeit…

Die Handlung ist relative geradelinig aufgebaut, Wendungen oder Überraschungen gibt es kaum. Im Tempo wirkt sie etwas unausgewogen, mal passiert lange Zeit hinweg kaum etwas, dann überschlagen sich wieder die Ereignisse. Die Auflösung fand ich in dem Sinne überraschend, als ich keine Hinweise darauf aus der Geschichte ziehen konnte. Rückblickend ist sie aber durchaus logisch. Neben der Haupthandlung werden mehrere kleine Nebenstränge aufgebaut, die aber alle keine Auflösung finden. Einerseits wird immer wieder ein Gerichtsprozess erwähnt, an dem die Ermittler nebst ihrem aktuellen Fall auch noch teilnehmen sollen, der aber irgendwann einfach nicht mehr erwähnt wird. Hat der Autor hier vergessen, dass er diesen Strang angerissen hat? Andererseits wird um den jungen Mark, einen der Zuschauer, ein Strang aufgebaut, der ebenfalls keine Auflösung findet. Ob sich dieser wohl in einen nächsten Band hineinzieht? Auch weitere Zuschauer werden recht ausführlich vorgestellt, um später nie mehr erwähnt zu werden. Hier hätte ich mir entweder einen richtigen Abschluss gewünscht, oder der Autor hätte diese Nebenstränge gleich weglassen können.

Der Schreibstil des Autors Luke Delaney lässt sich flüssig lesen und ist mir weder positiv noch negativ besonders aufgefallen. An manchen Stellen fliesst Blut, daher ist der Thriller für sehr sensible Leser wohl nicht geeignet (die würden sich aber wohl auch nicht freiwillig einen Thriller als Lektüre aussuchen, oder?).

Mein Fazit

Durchaus spannender, aber auch etwas unausgewogener Thriller. Vorkenntnisse sind empfehlenswert.







Rezensionsexemplar


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